Haidkapelle

Haidkapelle Trochtelfingen
Haidkapelle Außenansicht

Auf der Haid, an der Bundesstraße 313 und neben dem Gasthaus “Waldhorn” gelegen, steht die “Haidkapelle”. Eingeweiht wurde die Kapelle 1474. Die Grafen von Werdenberg hatten sie als kleine gotische Marienkapelle gebaut, genau an der Grenze zwischen Württemberg und Hohenzollern.

Schmuckstück der Kapelle ist der Holzaltar, um 1680 entstanden, er wurde inzwischen neu marmoriert und teilweise vergoldet.

Die drei wertvollen Altarfiguren stammen aus der Werkstatt des Ulmer Bildhauers Niklaus Weckmann (um 1500): Hauptfigur ist eine 1,30 Meter große stehende Muttergottes, die auf dem linken Arm das Kind trägt, umgeben von Johannes dem Evangelisten und Jakobus dem Älteren.

Aus dem 18. Jahrhundert stammen die bemalten Figuren der Hl. Anna und des Hl. Joachim.

Marienaltar Haidkapelle Trochtelfingen

An der östlichen Aussenwand des Chores ist das Sandstein-Wappen der Grafen von Werdenberg aus dem Jahr 1475 eingelassen.

Haidkapelle Trochtelfingen

Einzige Glocke im kleinen Turm stammt aus dem Jahr 1594. Sie trägt die Aufschrift “Wolfgang Neidhardt in Ulm gos mich 1594”.

Von 1963 bis 1965 ist die Kapelle gründlich restauriert worden.

Über die Bezahlung bzw. die Spenden für die Restaurierung, sagte, die damalige Mesnerin, Frau Moser: “Des mueß i saga‘ dia Haidbewohner waret do besonders großzügig, katholische wia protestantische, älle haut g’stiftet!”

Ein keines Votivbild (im ganzen 3 Votivbilder), das innen über der Eingangstür hängt, berichtet von einem blinden Kind. Familie Heinzelmann aus Oberstetten habe 1880 mit diesem Kind eine Wallfahrt zur Haidkapelle unternommen, danach sei das Kind wieder wundersam sehend geworden.

Haidkapelle Trochtelfingen

An der Westwand ist eine mit Öl auf Leinwand gemalte Kreuzigung zu sehen mit der Bezeichnung: S. Dürr pinxid 1823. Dieses 3,20 m hohe und 2,08 m breite Bild ist somit vom selben Meister wie der Hl. Martin auf dem Pferd in der Pfarrkirche (Sebastian Dürr, Überlingen).

1974 versuchte eine Restauratorin alte Fresken an den Fensterleibungen innen wieder aufzudecken. Doch dies ist nur zum Teil gelungen. “Es wäre auch zu teuer geworden”, meinte Frau Moser.

Haidkapelle Trochtelfingen

1978 wurde die Kapelle durch Mitglieder der Standortverwaltung und der Bundeswehr innen und aussen neu gestrichen und das Türmchen mit Kupfer eingefasst.