Burgkapelle

Burgkapelle Trochtelfingen

Nördlich der Stadt auf einem Kegelberg steht die Burgkapelle, Berg und Kapelle zusammen im Volksmund “Auf der Burg” genannt. Die Kapelle ließ die Gräfin Elisabeth Franziska zu Fürstenberg (geborene Monterechier, gest. 1668, Gemahlin des Fürsten Ferdinand Friedrich Egon) zu Ehren der Mutter Gottes erbauen (um 1660).

(Eine Sage besagt, dass sie aufgrund eines Gelübdes die Kapelle erbauen liess!?). Die Einweihung vollzog im Mai 1724 der Weihbischof von Konstanz (Franz Johann Anton von Sürgenstein). Zuvor, im Jahre 1719, wurde eine größere Instandsetzung vorgenommen. Um 1880 erfolgte eine Restauration und eine Neufassung des Altars. Im Jahre 1913 sind vom Kunstmaler Johann Eisele von Donaueschingen, einem gebürtigen Trochtelfinger, die 14 Nothelfer an die Wand gemalt worden.

1931/32 wurde das Dach neu gedeckt.

Man verwendete alte Latten und Biberschwänze vom Dach der Pfarrkirche, das kurz vorher ganz erneuert wurde. 1958 fand eine innere Ausmalung bzw. Instandsetzung statt. Die “14-Nothelfer” wurden wieder entfernt. (Die Farbe mit Verputz war zum Teil abgeblättert!).

Marienaltar Burgkapelle Trochtelfingen

Aufbau:

Das Innere ist durch Wandpfeiler, die sich in die kuppelförmige Decke fortsetzen, in 6 Felder geteilt, von denen das östliche Feld den Altar, das westliche das Portal mit geradem Sturz und Oberlicht und einer Figurennische darüber enthält. Von den Übrigen enthalten die beiden Felder zu Seiten des Altares je ein oben und unten rundbogig geschlossenes Fenster, die beiden anderen je eine oben rundbogige Figurennische. Das Äußere ist dem Inneren entsprechend durch sechs toskanische Wandpilaster gegliedert, die mit Rundbögen verbunden sind. Das Dach, mit Biberschwänzen doppelt gedeckt, trägt eine sechseckige verputzte Laterne mit kupfergedeckter Zwiebelhaube.

Deckenbemalung Burgkapelle Trochtelfingen

Renovation: 1984 -87

Die Kapelle bekam in dieser Zeit außen ein neues Gewand. Der alte Putz wurde bis auf das Mauerwerk völlig abgeschlagen. (Dabei entdeckte man unter dem Außenputz einen weichen noch verhältnismäßig gut erhaltenen Kalkputz. An einer Stelle trat die Jahreszahl 1848 und der Name “Kohler” hervor.) Der neue Putz wurde zweifarbig gestaltet. Die Wandpilaster bekamen ein leichtes “Rose”, die übrige Wand ein mattes “Weiß”! Das Dach erhielt zum Teil neue Sparren und neue Biberschwänze. Die 6-eckige Laterne besitzt nun 3 neue Luken mit Schallläden. Die Zwiebelhaube musst fast völlig erneuert werden. Die Innenwände wurden neu gestrichen.

Betreut wird die Kapelle von Anna Fecht. Bei gutem Wetter – besonders an den Sonntagen – steigt sie morgens den Berg hoch und schließt die Kapelle auf. Abends, vor Einbruch der Dunkelheit, schließt sie wieder ab.

An schönen sonnigen Tagen ist die Kapelle Ziel mancher Wanderer, die in der Kapelle innehalten und auch manchmal das “Burgglöckle” läuten, so dass ihr heller Klang weit ins Tal hinunter zu hören ist.